Makuladegeneration: Symptome, Diagnose, Behandlung

Die Makuladegeneration ist eine sehr häufige Erkrankung, die vor allem in höherem Alter auftritt. Rund 200 Millionen Menschen weltweit sind betroffen, viele von ihnen wissen im Frühstadium noch nichts von ihrer Erkrankung. Alles über Ursachen, Diagnose und Behandlung.

So häufig tritt die altersbedingte Makuladegeneration auf

Die altersbedingte Makuladegeneration (auch AMD) ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung und betrifft weltweit rund 200 Millionen Menschen. Bei Menschen über 60 ist die altersbedingte Makuladegeneration die Hauptursache für nicht umkehrbare Erblindung (Thomas 2021 / Wong 2014). Häufige Folgen der durch AMD entstehenden Sehschwäche sind etwa erhöhtes Sturzrisiko, Depressionen, Pflegebedürftigkeit und starke Einschränkungen im Alltag und bei alltäglichen Aktivitäten.

Bei der altersbedingten Makuladegeneration handelt es sich um eine Erkrankung der zentralen Netzhaut, auch Makula lutea oder “Gelber Fleck” genannt. Ein wichtiger Aspekt bei der AMD-Entstehung sind Alterungsprozesse der Netzhaut: Dabei kommt es zu Ansammlungen von Stoffwechselprodukten der Netzhaut, die sich in der Makula ablagern und zu krankhaften Veränderungen führen.

Trockene und feuchte Makuladegeneration

Es wird zwischen zwei Hauptformen der Erkrankung unterschieden: trockene (nicht-neovaskuläre) und feuchte (neovaskuläre) Makuladegeneration. Bei den allermeisten Fällen handelt es sich um eine trockene AMD. Sie schreitet meist langsam voran, wird oftmals länger nicht bemerkt, und hat in der Regel eine günstigere Prognose in Hinblick auf den Erhalt des Sehvermögens. Sie ist von typisch gelblichen Ablagerungen unter der Netzhaut ("Drusen") sowie von Verdickungen und Ausdünnungen des Netzhautgewebes gekennzeichnet. Die trockene AMD kann sich jedoch zur feuchten Erkrankungsform entwickeln. Bei rund 15 bis 20 Prozent der Fälle handelt es sich um eine feuchte AMD - sie ist für rund 80 Prozent der schweren Sehkraftverluste in Folge der Makuladegeneration verantwortlich. Diese Erkrankungsform schreitet schnell voran und geht mit einer sehr raschen Verschlechterung der Sehkraft einher. Ein typisches Merkmal sind Blutgefäße, die unter der Netzhaut einwachsen.

Die Ursachen für eine Makuladegeneration

Die Netzhaut kleidet die Innenseite der Rückwand des Auges aus und ist entscheidend für unser Sehvermögen. Der zentrale Teil der Netzhaut ist die Makula (Gelber Fleck), die sich aus mehreren Schichten zusammensetzt. Die Makula wird über das gesamte Leben hindurch sehr stark beansprucht, weshalb sich im Alter häufiger Funktionsstörungen einstellen: Dabei kommt es zu Unterbrechungen der Signalübertragung von der Netzhaut zum Gehirn und zu Sehverlusten bzw. zum Schwund von Netzhautgewebe (Atrophie) im Bereich der Drusen in späten Erkrankungsstadien. Bestimmte Risikofaktoren belasten zusätzlich die Aderhautgefäße, dazu zählen etwa Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen. 

Rauchen, Bluthochdruck und hoher BMI als Risikofaktoren

Bei der AMD handelt es sich um eine multifaktoreielle, komplexe Erkrankung der zentralen Netzhaut. Wie die Bezeichnung “altersbedingte Makuladegeneration” bereits vorausschickt, ist ein höheres Lebensalter ein entscheidender Risikofaktor für die Entstehung der Erkrankung. Daneben spielt auch die Vererbung eine wichtige Rolle: Sind Verwandte ersten Grades an AMD erkrankt, so ist das eigene Risiko dreimal erhöht. Die mögliche genetische Prädisposition und das Lebensalter können offensichtlich nicht beeinflusst werden. Daneben gibt es aber einige sehr wohl beeinflussbare Faktoren, die das Risiko für eine AMD erhöhen: dazu zählen Rauchen, ein erhöhter Body-Maß-Index (BMI), Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen (Hyperlipidämien).

Symptome: Wie macht sich eine Makuladegeneration bemerkbar?

In frühen Erkrankungsstadien bleiben die Symptome der Makuladegeneration häufig aus. Besonders die trockene Makuladegeneration schreitet oft langsam und lange unerkannt voran. Währenddessen bilden sich immer mehr der typischen gelblichen Ablagerungen. Nach und nach stellen Betroffene subtile Veränderungen und Einschränkungen beim Sehen fest, z. B. in Form von Verzerrungen, zunehmender Unschärfe im Nahbereich (oft beim Lesen), reduzierter Kontrast oder schlechteres Farbsehen. Eine feuchte Makuladegeneration führt sehr viel schneller zu deutlichen Symptomen, die teilweise akut auftreten: z. B. starke Verzerrungen oder ein blinder Fleck beim Sehen. Diese Sehstörungen entstehen dann oftmals aufgrund von Netzhautblutungen und Flüssigkeitsansammlungen. 

Gitter-Test (Amsler-Gitter) hilft bei Selbstkontrolle

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind bei der Makuladegeneration absolut essenziell. Nur so kann die Erkrankung frühzeitig behandelt und ein Fortschreiten gebremst werden. Ergänzend zu augenärztlichen Kontrollen wird die Selbstkontrolle empfohlen, um krankhafte Veränderungen bzw. Verschlechterungen früh zu erkennen. Der sogenannte Amsler-Gitter-Test ist hierfür ein geeignetes Instrument: Er hilft dabei, Verzerrungen und andere Symptome zu erkennen, die auf ein Fortschreiten der Makuladegeneration hinweisen könnten.

Wie erfolgt die Diagnose der Makuladegeneration?

Wie bei jedem Erkrankungsverdacht ist das ausführliche ärztliche Gespräch (Anamnese) die wichtigste erste Instanz in der Diagnose. Nicht immer zeigen sich deutliche Symptome, besonders in frühen Erkrankungsphasen bleiben sie oftmals aus. Symptomatische Patient:innen berichten jedoch häufig von plötzlich oder schleichend entstandenen Sehbeschwerden, z. B. verzerrtes Sehen von Objekten oder Gesichtern (Metamorphopsie). Mehrere diagnostische Werkzeuge kommen zum Einsatz, um die Diagnose Makuladegeneration zu sichern: 1. die Augenspiegelung (Ophthalmoskopie), die den Augenhintergrund untersucht, 2. die optische Kohärenztomographie (OCT), die die Netzhaut abbildet und ihre Dicke misst, 3. die Fluoreszenz-Angiographie (v. a. bei Verdacht auf feuchte AMD), bei der mithilfe von fluoreszierendem Farbstoff Veränderungen an der Netzhaut sichtbar werden, und 4. die Augenhintergrundfotografie, die Veränderungen im Zeitablauf festhält.

Ist eine Makuladegeneration heilbar und wie funktioniert die Therapie?

Die altersbedingte Makuladegeneration ist bis dato nicht heilbar. Vorbeugende Maßnahmen und frühzeitige Behandlung sind daher absolut entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen und die Lebensqualität möglichst lange zu erhalten. Folgeprobleme, die mit einer schwindenden Sehkraft einhergehen - z. B. Probleme bei der Berufsausübung oder bei der Bewältigung von Alltagstätigkeiten - können so abgewendet oder zumindest stark verzögert werden.

Behandlung von trockener vs. feuchter AMD

Während bei der trockenen altersbedingten Makuladegeneration bis dato (neue Therapien sind in Entwicklung) vor allem die Verbesserung von unvorteilhaften Lebensstilfaktoren sowie die Einnahme von Nahrungsergänzung im Vordergrund der Therapie steht, kann bei der feuchten AMD konkreter medizinisch interveniert werden. Folgende Behandlungsoptionen stehen bis dato zur Verfügung:

Bei trockener AMD:

Bei feuchter AMD: