Schnappfinger: Wie hilft Kortison?

Die Infiltration mit Kortison ist eine erprobte Behandlungsmaßnahme bei einem Schnappfinger. Bei der Behandlung wird der gereizte Bereich mit Kortison umspült, was die Schwellung rasch lindert und den Sehnen so wieder mehr Platz gibt.

Kortison-Infiltration

Die Kortison-Infiltration ist eine sehr effektive, minimal invasive Therapieoption bei einem Schnappfinger. Bei der Behandlung wird das gereizte Ringband bzw. die geschwollene Sehne mittels einer dünnen Nadel mit einer Mischung aus Lokalanästhetikum und Kortison umspült. Kortison wirkt stark abschwellend und schmerzlindernd – beides Eigenschaften, die in der Behandlung eines Schnappfingers wirksam sind: Die Reizung wird gelindert, die verdickte Beugesehne kann wieder abschwellen und die Sehnen bekommen wieder mehr Platz, um besser zu gleiten. Daneben werden auch die Schmerzen effektiv gelindert und der Bewegungsumfang sollte sich wieder verbessern. Die Wirkung des Kortisons tritt meist nach 24-48 Stunden ein, spätestens jedoch nach einer Woche. Der Effekt kann laut Studien (Peters-Veluthamaningal 2008) bis zu 12 Monate anhalten. Die Infiltration kann bei Bedarf wiederholt werden. Eine Wiederholung sollte jedoch nicht allzu oft erfolgen, da bei einer Behandlung mit Kortison Nebenwirkungen auftreten können.

Die Infiltration kann mit oder ohne Ultraschall-Unterstützung (zur Sichtkontrolle) vorgenommen werden. Die Zuhilfenahme des Ultraschalls erlaubt meist eine exaktere Positionierung der Nadel und kann das Risiko von Verletzungen umliegender Nerven oder Gefäßstrukturen sowie eine unabsichtliche Injektion in statt um die Sehne minimieren.