Blasenentzündung bei der Frau: Wie hilft Cranberry?

Die Blasenentzündung ist ein sehr häufiges "Frauenleiden" und mitunter sehr unangenehm. Glücklicherweise stehen zahlreiche Behandlungsoptionen bereit, die die Symptome lindern können und Ihre Harnwege bei der Heilung unterstützen.

Blasenentzündung pflanzlich behandeln mit Cranberry

Besonders bekannt in der pflanzlichen Behandlung von Blasenentzündungen ist die Moosbeere (einheimisch) bzw. Cranberry (amerikanische Moosbeere). Zwar ist die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit von Cranberry-Produkten bisher durchwegs gering oder uneinheitlich, jedoch finden sie in der Praxis sehr häufig Anwendung bei akuten Infektionen wie auch in der Prophylaxe wiederkehrender Infektionen. Die bisherigen Studien zur Wirksamkeit von Cranberry/Moosbeere-Produkten beziehen sich zum überwiegenden Teil auf den Einsatz zur Verhinderung von Rezidiven (Wiederauftreten) (AWMF/DEGAM 2018), nur selten auf den Einsatz bei einer akuten Infektion.

Dosierung von Cranberrysaft, -tabletten & Co.

Die in der Cranberry enthaltenen Polyphenole (= sekundäre Pflanzenstoffe), darunter vor allem die Proanthocyanidine (PAC), stören die Einnistung und Vermehrung von häufig ursächlichen Krankheitserregern wie Escherichia coli (E. coli), Pseudomonas aeruginosa und Proteus mirabilis (Barea 2020) in den unteren Harnwegen. Aufgrund dieses Wirkmechanismus können sie Infektionen bei prophylaktischer Einnahme vorbeugen aber auch bei bereits aktiven Erkrankungen unterstützend wirken. Cranberry- bzw. Moosbeeren-Produkte können in Kapsel-, Tabletten-, Saft- oder getrockneter Form eingenommen werden. Zur Dosierung sind wenig wissenschaftliche Daten bekannt, wobei die AWMF-Leitlinie (AWMF 2017) einen möglichen positiven Effekt bei einer hochdosierten Proanthocyanidin-Einnahme (PAC) für möglich hält, z. B. 100 mg Proanthocyanidin pro Tag in Kapselform. Aktuell liegt die Einnahme-Empfehlung meist bei 36 mg täglich.