Hypertonie: Blutdruck senken mit Medikamenten

Bei Ihnen wurde Bluthochdruck diagnostiziert? Dann ist es wichtig, dass dieser ordnungsgemäß behandelt und ärztlich kontrolliert wird. In vielen Fällen können Lifestyle-Maßnahmen sehr viel bewirken, bei entsprechend hohen Werten jedoch muss unbedingt auch eine medikamentöse Therapie erfolgen. Mehr dazu.

Ein zu hoher Blutdruck (Hypertonie) ist ein großer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und muss daher unbedingt gesenkt werden. Reichen die vielen blutdrucksenkenden Lebensstil-Maßnahmen nicht aus, um ihn auf ein gesundes Niveau zu bringen und dort zu halten oder sind die Werte bereits sehr hoch, so werden blutdrucksenkende Medikamente verordnet - z. B. von Fachärzt:innen für Innere Medizin. Es stehen mehrere Medikamentengruppe zur Verfügung, die teilweise kombiniert eingesetzt werden können und auf Basis unterschiedlicher Mechanismen wirken. Die am häufigsten eingesetzten Substanzen sind: ACE-Hemmer, Sartane (T1-Rezeptor-Blocker), Betablocker, Diuretika und Kalziumantagonisten (Wermelt 2017). 

Medikamente gegen Bluthochdruck und wie sie wirken

Welches Medikament im individuellen Fall am besten geeignet ist, wird anhand vieler Faktoren entschieden. Risiken und Nutzen müssen immer gegeneinander abgewogen werden und Interaktionen (Wechselwirkungen) mit anderen Arzneimitteln immer in Betracht gezogen werden. Die korrekte Dosierung ist entscheidend und bis zur richtigen Einstellung kann es unter Umständen etwas dauern. 

So unterscheiden sich die Medikamenten in ihrer Wirkung (Williams 2018, Wermelt 2017):

  • ACE-Hemmer: ACE-Hemmer blockieren ein Enzym, das für die Bildung des blutdrucksteigernden Hormons Angiotensin wichtig ist. Diese "Blockade" hemmt den Blutdruckanstieg. Als häufigste Nebenwirkung von ACE-Hemmern kann Reizhusten auftreten.
  • Sartane (AT1-Rezeptorantagonisten): Sie heben die Wirkung des blutdrucksteigernden Hormons Angiotensin auf und wirken damit sehr ähnlich wie ACE-Hemmer.
  • Betablocker: Diese Wirkstoffe blockieren die s. g. Beta-Adrenozeptoren, wodurch die Wirkung von blutdrucksteigernden Hormonen reduziert wird und es zu einer Senkung von Herzfrequenz und Blutdruck kommt. Betablocker kommen auch bei bestimmten Herzerkrankungen (z. B. Herzinsuffizienz) zum Einsatz. Eine mögliche Nebenwirkung von manchen Betablockern ist Kurzatmigkeit, da die unteren Atemwege verengt werden können.
  • Diuretika: Diuretika fördern die Entwässerung des Körpers über die Niere. Durch diese Entwässerung sinkt der Druck in den Blutgefäßen. Mögliche Nebenwirkungen: verstärkter Harndrang (auch Harninkontinenz), zu niedriger Blutdruck, Austrocknung, Mundtrockenheit.
  • Kalziumantagonisten: Sie erweitern die Blutgefäße, wodurch der Blutdruck sinkt. Mögliche Nebenwirkungen: Herzklopfen, Gesichtsrötung, Schwellungen an den Beinen/Knöcheln, Hautausschläge.