So wird ein Glaukom mit Augentropfen behandelt

Frühzeitige und passende Behandlung ist bei einem Glaukom (Grüner Star) entscheidend - nur so können Sehverluste gestoppt bzw. zumindest gebremst werden. Worauf es bei der Behandlung mit Augentropfen ankommt, lesen Sie hier.

Glaukom mit Augentropfen behandeln

In den meisten Fällen besteht bei einem Glaukom erhöhter Augeninnendruck. (Die Ausnahme ist das Normaldruckglaukom, bei dem die Erkrankung auch ohne erhöhten Innendruck entsteht.) Um weitere Schäden zu verhindern, gilt die Senkung des Augeninnendrucks in den allermeisten Fällen als wichtigste Maßnahme. Diese Senkung kann durch Medikamente, meist in Form von Augentropfen, durch eine Laser-Behandlung oder einen operativen Eingriff herbeigeführt werden. Die Behandlung mit Augentropfen ist in sehr vielen Fällen die erste Instanz. Je nach konkretem Produkt, welches augenärztlich verordnet wird, werden die Tropfen ein- oder mehrmals täglich selbst angewendet. 

Entscheidend: Augentropfen richtig anwenden

In den meisten Fällen müssen die Augentropfen dauerhaft angewendet werden, um eine Verschlechterung des Glaukoms zu bremsen. Die richtige Anwendung der Tropfen ist entscheidend für ihre Wirksamkeit und kann sich abhängig vom Produkt unterscheiden - die augenärztlichen Anweisungen und/oder die Anwendungshinweise der Hersteller müssen also genau befolgt werden. (Im Regelfall müssen die Augen nach dem Eintropfen für ein paar Minuten sanft geschlossen und darauf geachtet werden, dass die Flüssigkeit nicht aus dem Auge entweicht.) Je nach Funktionsweise unterscheidet man folgende Augentropfen-Arten für die Glaukom-Behandlung: 
1. Prostaglandin-Analoga, Carboanhydrasehemmer und Miotika - diese senken den Augeninnendruck sowohl tagsüber als auch in der Nacht. 
2. Betablocker und Alpha-Agonisten - sind vor allem tagsüber wirksam. 

Bei Bedarf und entsprechender Empfehlung durch Ihre:n Augenärzt:in können die unterschiedlichen Wirkstoffgruppen auch kombiniert werden. Reichen Augentropfen nicht mehr aus, um den Augeninnendruck auf ein normales Niveau zu senken, oder werden sie nicht gut vertragen (z. B. aufgrund einer Allergie), dann können ein Laser-Eingriff oder eine Operation in Betracht gezogen werden.

Nebenwirkungen möglich

Die Behandlung des Glaukoms mit Augentropfen kann unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen, die sich in unterschiedlich starker Ausprägung zeigen. Möglich sind etwa Pupillenverengungen, die vor allem nachts unangenehm sind, oder eine Verringerung der Sehschärfe wenn auch ein Grauer Star (Katarkt) vorhanden ist. Speziell Betablocker können einen Blutdruck- oder Pulsabfall herbeiführen, selten Herzrhythmusstörungen, verminderte Libido, bronchiale Probleme und Asthma-Anfälle. Zusätzlich kann es durch die Behandlung mit Augentropfen zu einer Verlängerung und dunkleren Färbung der Wimpern kommen sowie zu einer Verdunkelung der Regenbogenhaut (Iris). Auch trockene oder gerötete Augen sind mögliche Nebenwirkungen.