Was tun: die richtige Therapie bei Makuladegeneration

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) baut auf mehreren Behandlungsoptionen - stark abhängig davon, ob eine trockene oder feuchte Form der Erkrankung vorliegt. Hier lesen Sie, welche Therapien es gibt und wann welche zum Einsatz kommen können.

Behandlung von trockener AMD: Rauchstopp, Nahrungsergänzung und mehr

Die Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) ist sehr stark davon abhängig, ob die trockene oder feuchte Form der Erkrankung vorliegt. Für die trockene AMD gibt es, trotz ihrer Häufigkeit, nachwievor kaum medikamentöse oder intervenistische Behandlungsmethoden. (Einige vielversprechende neue Therapieansätze sind bereits in Arbeit und könnten in den nächsten Jahren einsatzbereit sein.) Die Maßnahmen beschränken sich hauptsächlich auf die Reduktion schädlicher Lebensstilfaktoren und auf die Einnahme hochdosierter Nahrungsergänzung, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen (z. B. Zeaxanthin, Lutein, Vitamine C und E). Bei den Lebensstilfaktoren sehr groß zu schreiben: der Rauchstopp. Rauchen schadet der Makula nachhaltig und kann die Erkrankung beschleunigen. Eine Ernährung, die den gesunden Lipidhaushalt fördert (z. B. mit viel Fisch und Gemüse, wenig gesättigte Fette), ist ebenfalls stark angeraten. Bei einem erhöhten BMI (Body-Maß-Index) ist außerdem der Gewichtsverlust eine hilfreiche Maßnahme. Da einige Erkrankungen - darunter etwa Bluthochdruck - die AMD begünstigen, ist es wichtig, entsprechende Vorerkrankungen möglichst gut zu therapieren. Ebenfalls wichtig: Die Augen gut vor Sonnenstrahlung schützen!

Behandlung von feuchter AMD: Spritze, Laser und Operation

Bei der feuchten AMD, die im Allgemeinen deutlich schneller und gravierender voranschreitet, kann medizinisch gezielter interveniert werden als bei der trockenen AMD. Die häufigste Behandlungsmethode ist die Injektion. Sie gilt als risikoarm und in den meisten Fällen auch wirksam. Im Regelfall sind mehrere Injektionen notwendig, die in der augenärztlichen Praxis verabreicht werden. Die verabreichten Wirkstoffe (VEGF-Inhibitoren) hemmen die Ausbildung krankhafter Blutgefäße, die sich bei der feuchten AMD bilden. Eine mittlerweile selten gewordene Behandlungsmodalität ist der Laser: Sowohl die thermische Zerstörung der krankhaften Blutgefäße (thermische Laser-Behandlung) als auch deren Verschluss mithilfe der durch den Laser aktivierten Wirkstoffe (photodynamische Therapie) werden heute nur noch in wenigen Fällen eingesetzt - etwa dann, wenn die Injektionstherapie keine ausreichende Wirkung erzielt. Operiert wird die feuchte Makuladegeneration nur sehr selten und nur dann wenn es im Rahmen der Erkrankung zu Komplikationen kommt, die chirurgisch behandelt werden müssen.

Hilfreiche Tipps für den Alltag mit Makuladegeneration

Die altersbedingte Makuladegeneration kann im Erkrankungsverlauf mit eingeschränktem Sehvermögen einhergehen. Aus diesem Grund ist es neben therapeutischen Maßnahmen zur Krankheitseindämmung häufig auch notwendig, den Alltag und die Gewohnheiten anzupassen. Sehbehelfe aber auch die gerechtere Gestaltung des Wohnraums können im Alltag eine große Hilfe sein und das Leben mit der Erkrankung erleichtern.

Leben mit AMD: das können Sie selbst tun

Lesehilfen und elektronische Geräte:

  • Nutzen Sie hilfreiche Funktionen bei elektronischen Geräten wie Handy & Tablet: z. B. Anpassung der Schriftgröße, Anpassung der Bildschirm-Helligkeit, Nutzung der Diktierfunktion und Sprachsteuerung
  • Nutzen Sie beim Lesen eine Handlupe oder ein Vorlesegerät
  • Erwägen Sie die Anschaffung eines Bildschirmlesegeräts
  • Erwägen Sie die Nutzung einer OrCam: das Erkennungsgerät hilft beim Erkennen von Objekten, Gesichtern und Text
  • Wählen Sie ein Handy bzw. Telefon mit möglichst großen Tasten, es sind auch spezielle Großtastenerweiterung erhältlich
  • Markieren Sie bei Bedarf die Telefontasten, z. B. farblich oder mit Stickern, die sich erfühlen lassen

Küche:

  • Küchengeräte mit Sprachausgabe sind besonders hilfreich bei eingeschränktem Sehvermögen (z. B. Küchenwaage, Mikrowelle, Backofen etc.)
  • Markieren Sie bestimmte häufig benutzte Einstellungen an z. B. Backofen, Waschmaschine & Co. mit farbigen Stickern
  • Nutzen Sie Messbecher mit tastbaren Markierungen
  • Beschriften Sie Gewürze und andere Nahrungsmittel mit großer Schrift und Etiketten

Wohnraum:

  • Halten Sie in Ihren Wohnräumen Ordnung
  • Bei Bedarf bewegen Sie Möbel an praktischere Orte und sorgen Sie für möglichst freie “Routen” durch Ihre Wohnräume
  • Platzieren und Verstauen Sie Gegenstände möglichst immer an derselben Stelle
  • Vermeiden Sie Stolperfallen: z. B. Kabel, Teppiche, herumliegende Gegenstände, Möbelstücke