Blasenentzündung bei der Frau: Wie hilft Mannose?

Mannose oder D-Mannose kann besonders zur Vorbeugung wiederkehrender Blasenentzündungen wirksam sein. Lesen Sie, wie und warum der Wirkstoff hilft.

D-Mannose besonders bei chronischer Blasenentzündung

Die D-Mannose (Mannose) ist ein Einfachzucker, der aufgrund seiner Eigenschaften vor allem zur Vorbeugung von wiederkehrenden Blasenentzündungen eingesetzt werden kann. Der Einfachzucker wird vom Körper leicht absorbiert und über den Urin ausgeschieden. So gelangt er in die Harnwege und kann dort seine Wirkung entfalten: D-Mannose behindert das Anhaften von Bakterien (insbesondere von E. coli) an den Schleimhäuten der Harnwege (Barea 2020) und kann somit einer Infektion vorbeugen. Eine Studie (Zhang 2017) bescheinigt der D-Mannose zusätzlich eine immunmodulierende, also eine das Immunsystem günstig beeinflussende Wirkung. Diese Eigenschaften macht sie besonders für den vorbeugenden Einsatz gegen wiederkehrende Blasenentzündungen attraktiv, worauf sich die bisherigen Studien auch beschränken. Zwar führt die AWMF-Leitlinie (AWMF 2017) die Mannose als mögliche Behandlungsmaßnahme bei ebendiesem Fall an, jedoch zeigt sich die wissenschaftliche Evidenz zur Wirksamkeit bisher uneinheitlich. So befindet eine Studienreview (Lenger 2020) die D-Mannose als vor einer rezidivierenden Blasenentzündung schützend und bescheinigt ihr eine womöglich mit (präventiv eingenommenen) Antibiotika vergleichbare Wirkung, jedoch wird an anderer Stelle (Barea 2020) die Qualität der Studien, auf die sich die genannte Review stützt, stark bemängelt.

Anwendung und Dosierung von Mannose

Zum Einsatz von D-Mannose bei akuten Infekten ist noch kaum wissenschaftlich fundierte Evidenz verfügbar. Die D-Mannose ist in Kapsel- oder Pulverform erhältlich. Die Dosierungsempfehlung liegt meist bei 2 Gramm D-Mannose täglich (Kranjec 2014, AWMF 2017). Als mögliche Nebenwirkung der Einnahme kann Durchfall auftreten.