Diabetes Typ 2: Symptome, Diagnose und Behandlung

Diabetes, Prädiabetes, Insulinresistenz und mehr: Alle wichtigen Fakten rund um die sehr häufige Erkrankung Diabetes Typ 2 und ihre Symptome, Diagnose und Behandlung. Mach dich schlau! 

Diabetes ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in unseren Breitengraden und auf der ganzen Welt. Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes Typ 2 - viele wissen jedoch lange nichts von ihrer Erkrankung. Diabetes wird sehr häufig zufällig entdeckt, im Rahmen einer Laboruntersuchung (Blutbild). Was viele nicht wissen: regelmäßige Laboruntersuchungen des Blutes können auch die Vorstufe von Diabetes anzeigen und machen ein frühes Gegensteuern möglich. Darum sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, z. B. bei deinem Hausarzt, so wichtig. (Kennst du schon den ausführlichen haelsi Vorsorgecheck? Er ist für Mitglieder jedes Jahr gratis!)

Insulin, Blutzucker & Co: Was ist Diabetes Typ 2?

Diabetes Typ 2 (Diabetes mellitus Typ 2) ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper nicht mehr richtig auf Insulin reagiert oder nicht genug davon produziert, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Dies führt zu einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel im Körper und damit zu möglichen gefährlichen Komplikationen.

Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes sind eine genetische Veranlagung, Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährungsgewohnheiten. Im Gegensatz zu Diabetes Typ 1, der oft in jungen Jahren auftritt und durch eine autoimmune Reaktion des Körpers verursacht wird, entwickelt sich Diabetes Typ 2 meistens erst im Erwachsenenalter und kann in vielen Fällen durch Lebensstiländerungen wie eine gesündere Ernährung, regelmäßige Bewegung und Gewichtsabnahme kontrolliert werden.

Aber Achtung: Diabetes Typ 2 kann auch im Kindheits- und Jugendalter auftreten. Immer mehr Kinder und Jugendliche erkranken an Typ 2 Diabetes - meistens sind Ernährung und Lebensstil Schuld daran.

Diabetes erkennen: häufige Symptome bei Diabetes Typ 2

Die Symptome bei Diabetes Typ 2 können vielfältig sein und bleiben bei einigen Betroffenen sogar aus oder zeigen sich erst in späteren Stadien der Erkrankung. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Häufiges Wasserlassen: Erhöhter Blutzuckerspiegel führt dazu, dass die Nieren mehr Flüssigkeit durch den Urin ausscheiden. 
  • Mehr Durst: Durch den erhöhten Wasserverlust beim vielen Urinieren wird der Durst verstärkt.
  • Mehr Hunger: Da die Zellen aufgrund der Erkrankung nicht genügend Glukose aufnehmen können, wird der Hunger stärker. Der Körper glaubt, er bekommt nicht genug Nahrung.
  • Gewichtsveränderungen: Unbeabsichtigter Gewichtsverlust kann auftreten, obwohl manche Menschen mit Diabetes Typ 2 auch zunehmen können.
  • Müdigkeit und Schwäche: Ein unregulierter Blutzuckerspiegel kann dazu führen, dass sich Betroffene müde und schwach fühlen.
  • Verschwommenes Sehen: Hohe Blutzuckerspiegel können das Sehvermögen beeinträchtigen und z. B. zu verschwommenem Sehen führen.
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Händen oder Füßen: Kribbeln und Taubheitsgefühle können auf Nervenschäden (diabetische Neuropathie) hinweisen, die durch Diabetes verursacht werden.

Ursachen und Risikofaktoren für Diabetes Typ 2

Meistens spielen mehrere Ursachen zusammen, damit ein Diabetes Typ 2 entsteht. Häufig ist ein Mix aus genetischer Veranlagung und Lebensstilfaktoren wie Ernährung und Bewegungsmangel schuld. Die häufigsten Ursachen für Diabetes Typ 2 sind:

  • Genetische Veranlagung: Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Diabetes Typ 2 haben ein höheres Risiko, die Krankheit zu entwickeln. Es wurden mehrere Gene identifiziert, die das Risiko für Diabetes Typ 2 erhöhen können, aber Umweltfaktoren spielen auch eine entscheidende Rolle.
  • Übergewicht: Übergewicht, insbesondere überschüssiges Fett im Bauchbereich, erhöht das Risiko für Insulinresistenz, was ein Vorläufer von Diabetes Typ 2 ist.
  • Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen: Besteht bereits Bluthochdruck und/oder eine Fettstoffwechselstörung (z. B. erhöhtes Cholesterin oder erhöhte Triglyceride), ist das Risiko für Diabetes erhöht.
  • Bewegungsmangel: Mangelnde körperliche Aktivität erhöht das Risiko für Diabetes Typ 2, da regelmäßige Bewegung dazu beiträgt, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und die Insulinempfindlichkeit zu verbessern.
  • Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung, die reich an gesättigten Fettsäuren, einfachen Kohlenhydraten und Zucker ist, kann das Risiko für Diabetes Typ 2 erhöhen. Ein hoher Konsum von zuckerhaltigen Getränken und verarbeiteten Lebensmitteln wird ebenfalls mit einem erhöhten Risiko in Verbindung gebracht.
  • Höheres Alter: Das Risiko für Diabetes Typ 2 steigt mit dem Alter, insbesondere ab 45 Jahren. Dies liegt teilweise daran, dass die Muskelmasse abnimmt und die Insulinresistenz im Laufe der Zeit zunimmt. Aber Achtung: Auch viel jüngere Menschen erkranken an Diabetes!
  • Schlafmangel und Stress: Schlafmangel und chronischer Stress können die Insulinempfindlichkeit beeinträchtigen und das Diabetesrisiko erhöhen.
  • Rauchen: Bei Raucher:Innen ist das Diabetes-Risiko erhöht.

Wie wird Diabetes Typ 2 diagnostiziert? Vorsorge und frühes Erkennen zu hoher Blutzuckerwerte entscheidend

Zu hohe Blutzuckerwerte lassen sich im Blutbild erkennen - z. B. anhand des “Nüchternzuckers”. Ein anderer wichtiger Wert ist der “Langzeitzucker” oder HbA1c: Dieser HbA1c-Wert zeigt den Verlauf des Blutzuckerspiegels über die letzten Monate an und kann damit ein wichtiges “Frühwarnsystem” sein (mehr dazu unten). Die Diagnose Diabetes wird meistens nicht nur anhand eines Testergebnisses gestellt sondern auf Basis mehrerer Tests. Auch zusätzliche Untersuchungen können durchgeführt werden.

Laut Schätzungen des österreichischen Gesundheitsministeriums leiden ca. 600.000 Österreicher:innen an Diabetes mellitus, wobei ca. 20 Prozent der Betroffenen gar nicht wissen, dass sie erkrankt sind! Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen (besonders ausführlich: der haelsi Vorsorgecheck) sind daher besonders wichtig, um ein erhöhtes Diabetes-Risiko bzw. einen bereits bestehenden Diabetes frühzeitig zu erkennen.

Blutzuckerwerte bei Diabetes: Was ist der Unterschied zwischen Nüchternzucker und Langzeitzucker (HbA1c)?

Der Nüchternzuckerwert ist eine Momentaufnahme des Blutzuckerspiegels (nachdem einige Stunden nichts gegessen wurde), während der Langzeitzuckerwert den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum widerspiegelt: er wird durch den HbA1c-Wert gemessen wird. Der Langzeitzuckerwert (HbA1c oder Hämoglobin-A1c-Wert) kann also den Verlauf des Blutzuckerspiegels und einen eventuellen Anstieg gut angeben. Er ist wichtig für die Bemessung des Diabetes-Risikos und kann einen s. g. Prädiabetes, die Vorstufe von Diabetes, feststellen.

Vorstufe von Diabetes Typ 2: Was ist Prädiabetes und Insulinresistenz?

Prädiabetes ist ein Vorstadium von Diabetes Typ 2, bei dem der Blutzuckerspiegel höher als normal ist, aber nicht hoch genug für die Diagnose von Diabetes. Es ist eine kritische Phase, da sie darauf hinweist, dass ein sehr hohes Risiko besteht, in Zukunft Diabetes Typ 2 zu entwickeln.

Insulinresistenz ist ein Hauptmerkmal von Prädiabetes und bedeutet, dass die Körperzellen nicht mehr ganz normal auf Insulin reagieren, was zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt. Dieser Zustand kann oft Jahre dauern, bevor Diabetes Typ 2 diagnostiziert wird. 

Durch Früherkennung von Prädiabetes und eine konsequente Lebensstilveränderung kann der Übergang zu Diabetes Typ 2 in vielen Fällen verhindert oder zumindest deutlich verzögert werden. Und damit werden auch die vielen Folgeerkrankungen von Diabetes verhindert oder verzögert. 👉 Weiterlesen: So senkst du dein Diabetesrisiko!

Behandlung bei Diabetes: Wie kann man Diabetes Typ 2 behandeln?

Um Diabetes Typ 2 erfolgreich zu behandeln, sind zum einen bestimmte Lebensstiländerungen wie mehr Bewegung, gesündere Ernährung und Stressreduktion entscheidend. In den meisten Fällen braucht es aber auch eine medikamentöse Behandlung, um die Krankheit gut zu kontrollieren und gefährliche Folgeerkrankungen und Komplikationen zu reduzieren. Je nach individuellem Fall und Vorgeschichte der Patient:innen stehen ganz unterschiedliche Medikamentengruppen zur Verfügung: z. B. Insulin (alleine oder kombiniert mit anderen Medikamenten), SGLT-2-Inhibitoren (sorgen für mehr Glukose-Ausscheidung) oder GLP-1-Rezeptoragonisten (verbessern Freisetzung von Insulin).

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Muss Diabetes Typ 2 immer behandelt werden?

Ein Diabetes Typ 2 muss in den allermeisten Fällen unbedingt behandelt werden, da die Erkrankung sonst zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Augenerkrankungen und Nervenschäden führt. Eine frühzeitige Diagnose und eine korrekte Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. Durch die richtige Behandlung steigt auch die Lebensqualität (und die Lebenserwartung!) für Diabetiker:innen stark an

Diabetes Typ 2 vorbeugen: Was tun?

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