Triglyceride senken mit Medikamenten

In sehr vielen Fällen reicht die Modifikation der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten aus, um die Triglyceride zu senken. Was jedoch, wenn der Wert sehr stark erhöht ist und ein dringendes Eingreifen notwendig? Dann können bestimmte Medikamente zum Einsatz kommen.

Liegt ein zu hoher Triglyceridspiegel vor, so lautet die erste Instanz der Behandlung im Regelfall “Lebensstilmodifikation”: dazu zählen Alkoholreduktion bzw. -karenz, Gewichtsreduktion und günstigere Ernährung. Diese Veränderungen reichen häufig bereits aus, um die Triglyceride auf ein normales Niveau zu bringen. In manchen Fällen jedoch, etwa wenn der Triglyceridwert besonders hoch ist (über 400 mg/dl), kann eine ergänzende medikamentöse Behandlung erwogen oder gar notwendig werden.

Welche Medikamente gegen zu hohe Triglyceride?

Sind die Triglyceridwerte sehr stark erhöht, so gilt das Hauptaugenmerk der Vermeidung von akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen (kardiovaskuläre Ereignisse), wie z. B. Schlaganfall, Herzinfarkt oder Thrombose, sowie der Vermeidung einer Bauchspeicheldrüsen-Entzündung (Pankreatitis). Um diese Risiken zu reduzieren, können so genannte Statine oder Fibrate zum Einsatz kommen. Beide Medikamentengruppen senken den Triglyceridspiegel auf Basis unterschiedlicher Mechanismen. Ob die Therapeutika empfohlen werden, wird anhand des individuellen Risikoprofils abgewägt. Auch neben der medikamentösen Therapie sollte stets auf triglyceridsenkende Lebensstilmaßnahmen gesetzt werden (Simha 2020). 

Wie helfen Omega 3, Niacin und MCT-Fette?

Hochdosierte Omega-3-Fettsäuren werden bei stark erhöhtem Triglyceridspiegel und hohem kardiovaskulärem (Herz-Kreislauf-) Risiko ebenfalls eingesetzt. Die positiven Effekte von Omega 3 zeigen sich erst ab einer Dosis von 3 bis 4 Milligramm täglich (Parhofer 2019). Auch Niacin (früher: Vitamin B3) kann in bestimmten Fällen zu Verbesserungen führen. Die Einnahme von MCT-Fetten (=Fette mit mittellangkettigen Fettsäuren) kann bei schweren Triglycerid-Entgleisungen erwogen werden, da sie den Anstieg des Spiegels nach Mahlzeiten etwas bremsen können. Eine mögliche Einnahme der erwähnten Ergänzungsmittel sollte nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.