Schnappfinger: Wie hilft Needling?

Beim Needling wird das Ringband, das den Schnappfinger verursacht, im Rahmen eines kleinen Eingriffs gelöst. Bei lokaler Betäubung wird das Band durchtrennt, ohne dass ein chirurgischer Schnitt notwendig wird.

Needling

Bringen konservative Behandlungsmaßnahmen keinen oder keinen langfristigen Erfolg, so kann Needling eine passende Option bei einem Schnappfinger sein. Beim Needling wird das Ringband, das den Schnappfinger verursacht, durch mehrere gezielte Nadelstiche gespalten. Die Engstelle im Sehnenkanal wird dadurch sofort erweitert und die Beugesehne kann wieder ungehindert gleiten. So wird die Engstelle behoben und der Finger kann nicht mehr „schnappen“. Der Eingriff wird unter lokaler Betäubung vorgenommen und kommt ohne jeglichen chirurgischen Schnitt aus. Die Lösung des Ringbands erfolgt vollständig perkutan, also „durch die Haut“. Die spezielle Nadel, die für diese Spaltung verwendet wird, wird mithilfe des Ultraschalls unter ständiger Sicht bewegt. Dadurch können Verletzungen der umliegenden Gefäße und Nerven vermieden werden. In vielen Fällen kann Needling eine gute Alternative zu einer offenen Operation sein, wobei die offene Operation das Ringband meist umfassender durchtrennen kann. Der Körper reagiert auf die Durchtrennung mit einer lokalen Narbenbildung und versucht, das verletzte Ringband zu heilen. Um das straffe Zusammenwachsen und damit ein Wiederauftreten des Schnappfingers zu vermeiden, ist es wichtig, den Finger nach dem Eingriff rasch und regelmäßig zu bewegen. So wird eine straffe, einengende Narbenbildung minimiert und das Ringband bleibt locker.